„Bobotie“ gilt als südafrikanisches Nationalgericht – sicher zu Recht, denn in „Bobotie“ verbinden sich die vielfältigen kulinarischen Traditionen des Landes zu einem ganz hervorragend schmeckenden Resultat. Es gibt viele verschiedene Rezepte für diesen Hackfleisch-Auflauf, allen gemeinsam aber sind die malayischen Gewürze, die Zugabe von Chutney und der süße Geschmack.

Bobotie geht vermutlich auf die ersten holländischen Siedler am Kap zurück und ist ein klassisches Beispiel für „Fusion-Küche“ . Die Kapkolonie war ab Mitte des 17. Jahrhunderts ein wichtiger Versorgungsstützpunkt für die niederländische Handelsflotte, die Schiffe brachten Gewürze (und Sklaven!) aus Indonesien ans Kap. Beim Bobotie kam offenbar das Grundrezept für einen Hackfleisch-Auflauf von den holländischen Siedlern (ähnliche Rezepte gab es Anfang des 17. Jh. wohl schon in Holland), die Malayen steuerten Gewürze, Chutneys und die Süße bei. Die malayische Community übernahm das Rezept und „bewahrte“ es in der Zeit der englischen Kolonialherrschaft, in der die traditionelle „Buren-Küche“ aus den Restaurants und Hotel-Küchen weitgehend verschwand. Noch zu Zeiten der Apartheit tauchte auf den Speisekarten für Touristen Bobotie wohl eher selten auf.

Das hat sich erfreulicherweise geändert und Bobotie wird überall in vielen Varianten serviert. Das erste Bobotie, das wir vor 15 Jahren in einem Guesthouse probieren durften, enthielt reichliche Bananen und Rosinen und war ziemlich süß. Die folgende Variante trifft eher unseren Geschmack. Das Schöne beim Bobotie: man kann nach Herzenslust variieren und das Rezept süßer oder schärfer gestalten. Man kann Lammhack oder Rinderhack nehmen. Und mit Schweinehack schmeckt es sicher auch sehr gut.

http://www.nytimes.com/1981/12/20/travel/bobotie-south-africa-s-indigenous-cuisine.html
https://en.wikipedia.org/wiki/Bobotie

Wir brauchen (für 6 – 8 Personen):

  • 1 kg Hackfleisch (Rind oder Lamm)
  • 2 Scheiben Brot, in Milch eingeweicht
  • 2 Zwiebeln, kleingehackt
  • 4 Knoblauchzehen, kleingehackt
  • 2 EL Ghee (oder Butter und Öl)
  • 4 TL Currypulver (ich habe „Masoor dal Masala“ und „Annapurna Curry“ von Ingo Holland genommen)
  • 1 gestr. TL Kurkuma gem.
  • 1 gestr. TL Kreuzkümmel gem.
  • 1 gestr. TL Ingwer gem.
  • 2 TL Salz
  • 2 TL Aprikosenmarmelade
  • 5 TL Mangochutney
  • 1 Apfel, geschält, in kleine Würfel geschnitten
  • 100 g getrocknete Aprikosen, in kleine Würfel geschnitten
  • 50 g Mandelstifte, geröstet
  • einige Spritzer Worcestersauce
  • Saft und Schale einer halben Zitrone

 

Für die Eiersahne:

  • 6 Lorbeerblätter
  • 4 Eier
  • 200 ml Milch
  • 1 TL Kurkuma

 

Und so geht´s:

  • Zwiebel und Knoblauch in einer großen Schmorpfanne in Ghee anbraten, bis die Zwiebeln glasig sind.
  • Curry, Kurkuma, Ingwer und Kreuzkümmel hinzugeben und unterrühren.
  • Fleisch portionsweise hinzugeben und krümelig anbraten.
  • Salzen.
  • Mango-Chutney, Aprikosen, Aprikosenmarmelade, Apfel und Mandeln dazugeben und unterrühren
  • Mit Worcestersauce würzen, Zitronensaft und -schale zugeben
  • Brot ausdrücken und unterheben
  • Die Masse in einer Auflaufform geben und 6 Lorbeerblätter darauf legen und festdrücken.
  • 4 Eier, 1 TL Kurkuma, Salz und 200ml  Milch zu einer Eiersahne verquirlen und die Masse in der Auflaufform  damit übergießen.
  • Das Ganze für 30 Min. bei 180 Grad Umluft in den Backofen.
  • Mit Safranreis und Mangochutney servieren. Salat dazu.

 

Guten Appetit!

 

 

 

Print Friendly, PDF & Email
„Bobotie“ – Südafrikas Nationalgericht

Beitragsnavigation