Dieses Rezept ist west-östliche Fusion-Küche: Hessia meets Egypt! Und vermutlich eine Welt-Premiere. Zumindest habe ich noch nie von ägyptischen Falafel mit hessischem Bärlauch gehört oder gelesen 😉

Das Besondere an ägyptischen Falafel (Ta’amia) ist die Hauptzutat: sie werden aus getrockneten Favabohnen gemacht. In den anderen Ländern im Nahen Osten sind sie aus Kichererbsen. Die mochte ich auch immer gerne, aber als ich in Kairo die ersten Falafel probierte, war ich überrascht, wie locker, saftig und knusprig sie waren. Und das Aroma und die grüne Farbe! Einfach toll. Ich bin aber nicht dahinter gekommen, wie sie wohl zubereitet werden – bis ein Koch mir verraten hat, dass sie aus Bohnen gemacht werden. Mir war sofort klar: das mache ich zu Hause nach!  Also habe ich bei einem Händler für wenig Geld ein Pfund von diesen getrockneten, gespaltenen Bohnen erworben.

Kurz nach unserer Rückkehr fing hier in Hessen der Bärlauch an zu sprießen und die Idee war geboren: Anstatt der üblichen Kräuter Petersilie und Koriander kommt bei mir Bärlauch in die Falafel! Der knofelige, frische Geschmack würde bestimmt gut passen. Und so war es auch – eine wunderbare Neuentdeckung, die bestimmt auch bei unseren Freunden in Ägypten gut ankäme. Die Bohnen (sie heißen auch dicke Bohnen, Saubohnen, Ackerbohnen) kann man im Internet bei italienischen Händlern bestellen.

Zutaten für 50 Falafel à 20 g:

500 g getrocknete, halbierte  Favabohnen, mehrfach gewaschen und über Nacht eingeweicht

50 g glatte Petersilie

150 g Bärlauch (im Original Petersilie und Koriander zu gleichen Teilen und 3 Zehen Knoblauch)

3 Frühlingszwiebeln

je 1 gehäufter EL Harissa (oder Peperoncino), gemahlener Koriander und gemahlener Kreuzkümmel

1 EL Salz

1 EL Backpulver

zum Frittieren:

1 l Pfanzenöl

1 EL Korianderkörner

1 EL weißer Sesam

Zubereitung ( das Video anzusehen ist hilfreich ):

Ich habe die Zutaten geteilt und die Masse in zwei Portionen gemacht. die eine Hälfte habe ich für später eingefroren.

Kräuter und Zwiebeln grob hacken und in einen Foodprozessor, Mixer oder Ähnliches geben. Die abgetropften Bohnen dazu geben. Kleine Mengen kann man wohl auch mit einem Pürrierstab zerkleinern. Mixen, bis ein kleinkrümeliger Teig ensteht. Die Masse dabei immer mal wieder herunter stupsen, damit die Messer alles erfassen und sie homogen wird.

Dann die Gewürze, das Backpulver und das Salz zugeben und unterrühren.

Zum Frittieren das Öl erhitzen, Korianderkörner und Sesam auf einem flachen Teller vermischen und ein Gefäß mit Wasser zum Benetzten des Löffels bereit stellen. Ich habe mir einen Falafellöffel gegönnt, aber es geht auch mit einem normalen Löffel oder einem Eisportionierer. Wenn ein Tropfen Wasser  im Öl spritzt, ist die richtige Temperatur erreicht und es kann losgehen.

Wie im Video zu sehen: Löffel ins Wasser tunken, die grüne Masse abstechen, in den Teller mit den Körner drücken und ins Öl gleiten lassen. Einige Minuten knusprig frittieren.

Die Falafel sollen außen schön knusprig sein und innen fluffig. Am besten, man macht auch hier einen „Probekloß“. Ein Klößchen nach dem anderen rein geben und raus holen, damit die Temperatur des Öls immer gleich bleibt. Auf Küchenkrepp entfetten  und am besten noch frisch genießen, mit Tahinisoße und Salat, Tomaten, Gurken etc.

 

Guten Appetit!

 

 

 

 

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Ägyptische Falafel mit hessischem Bärlauch

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